SWR2 Kultur Aktuell
Beiträge aus den täglichen Kulturjournalen von SWR2. Mit Kulturnachrichten, Rezensionen, Tipps und Hintergründen zu den Themen Literatur, Kunst, Theater, Tanz, Festivals und Co.
100 rész Beiträge aus den täglichen Kulturjournalen von SWR2. Mit Kulturnachrichten, Rezensionen, Tipps und Hintergründen zu den Themen Literatur, Kunst, Theater, Tanz, Festivals und Co.
Gewitzte Sprachspiele und seichte Erbauungslyrik - stille trommeln, Neue Gedichte von Ulla Hahn
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Lyrik zum Luftholen. Ulla Hahn schrieb über zwanzig Jahre lang, parallel zu ihrem autobiographischen Prosa-Werk, zahlreiche Gedichte, die jetzt unter dem Titel „stille trommeln“ erscheinen. Hahn greift in ihrer sprachspielerischen Poesie nicht nur die schmerzhafte Erinnerungsarbeit auf, sondern stellt auch religiöse, wissenschaftliche und lebensphilosophische Fragen, die dann mit etwas simpel gestrickter Erbauungslyrik beantwortet werden.
Rezension von Carsten Otte.
Penguin Verlag, München 2021, 202 Seiten, 20 Euro
ISBN: 978-3-328-60147-0
Next Generation im Café Hahn: Vier Veranstalter-Azubis in Koblenz blicken auf die Krise
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Das Café Hahn in Koblenz ist eine Institution. Im Jahr 1981 hat Berti Hahn den Laden seines Vaters übernommen – damals noch ein klassisches Café mit integriertem Lebensmittelmarkt. Nach dem Umbau entstand einer der erfolgreichsten Musik- und Kleinkunstclubs der Region, 2014 ausgezeichnet mit dem „LEA“, dem Live Entertainment Award als bester Club des Jahres. Corona macht dem Café Hahn schwer zu schaffen. Auch den Auszubildenden. Die zukünftigen Veranstaltungskaufleute sollen lernen, Veranstaltungen zu planen, obwohl kaum Veranstaltungen stattfinden können.
Karin Sander: Globaler Star der heiteren Konzeptkunst in der Kunsthalle Tübingen
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Die weltweit erfolgreiche Konzeptkünstlerin Karin Sander zeigt in der Kunsthalle Tübingen erstmals den größten Zyklus ihres Gesamtwerkes: knapp 1.500 Exponate aus der Serie „Office Works” (1990-heute). Kuratorin Nicole Fritz: „Ich kenne keine Künstlerin der Gegenwart, die einen so zum Staunen bringt wie Karin Sander.”
Zur Sonne: „Touch the Light” von Joachim Kühn
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Der Pianist Joachim Kühn ist eine lebende Jazz-Legende und einer der wenigen deutschen Künstler, die in diesem Genre internationale Erfolge feiern konnten. Das Spektrum des 77-Jährigen reicht vom Free-Jazz bis zu Ausflügen in die Weltmusik und viele seiner frühen Schallplatten sind mittlerweile Sammlerobjekte. Aktuell hat der Altmeister beim Label ACT die Solo-CD „Touch the Light” veröffentlicht.
Revolutionär oder rechter Denker - wer war Joseph Beuys
10 perc
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Das Werk des Aktionskünstlers Joseph Beuys, der am 12. Mai seinen 100ten Geburtstag feiert und dem diverse Ausstellungen gewidmet sind, muss neu interpretiert werden. Das hat der Kunsthistoriker Hans-Dieter Huber in SWR2 gefordert. „Das Werk muss man als Visualisierung einer rechtskonservativen, antidemokratischen und antroposphisch verquasten Gesellschaftsutopie verstehen", so Huber. Aus der Beuys-Biografie des Schweizer Autors Hans-Peter Riegel gehe sowohl die Nähe des Joseph Beuys zu Altnazis wie Hermann Wurmbach, Karl Fastabend oder Werner Georg Haberbeck hervor als auch zahlreiche Mythen- und Legendbildungen rund um das Leben des Künstlers, wie etwa „das Märchen" um seinen Flugzeugabsturz im Jahr 1944. Das Wissen um die rechtskonservativen Verstrickungen habe eindeutig Auswirkungen auf die Interpretation, den Kontext und die historische Bedeutung des Werks von Joseph Beuys.
Trauer um Filmemacher Bertrand Tavernier | 26.3.2021
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Er war einer der vielseitigsten und produktivsten Filmemacher Frankreichs: Bertrand Tavernier ist mit 79 Jahren gestorben – die Feuilletons erinnern an einen Regisseur, der uns zu „Zeitgenossen der Vergangenheit“ machte. Und noch eine Nachricht aus Frankreich hat gestern Abend die Medienwelt in Aufregung versetzt: Die „verrückte Versteigerung“ eines Bildes von Vincent Van Gogh, das in Paris für mehr als 13 Millionen Euro den Besitzer wechselte
Dichter, Denker, Demokrat: Die Akademie der Künste würdigt Heinrich Mann
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Er stand immer ein bisschen im Schatten seines kleinen Bruders Thomas. Dabei war auch Heinrich Mann als Schriftsteller äußerst erfolgreich. Zu seinen wichtigsten Werken gehören „Der Untertan“ und „Professor Unrat“. Anlässlich seines 150. Geburtstags würdigen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und die Präsidentin der Akademie der Künste Jeanine Meerapfel den Dichter am Donnerstagabend, den 25. März.
Die Stunde der Egoisten: Wie sich die EU-Staaten über der Verteilung von Impfstoff zerstreiten
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Im Streit um die Verteilung von Impfstoff in der EU gebe es eine klare Tendenz unter den Mitgliedsstaaten, vor allem auf den eigenen Nutzen zu schauen, so der Politikwissenschaftler Josef Janning von der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik in SWR2. „Da schauen alle Staaten darauf, möglichst viel für sich selbst herauszubekommen“, so Janning mit Blick auf den EU-Gipfel. „Da ist die Schwelle zum egoistischen Handeln, zum Sprengen der Gemeinschaft, nicht mehr weit entfernt.“
Auch bei anderen wichtigen Gemeinschaftsfragen wie der Unterbringung von Flüchtlingen oder dem europäischen Haushalt versuchten einige Mitgliedsländer immer, ihre Positionen zu „maximieren“, weil sie wüssten, dass dann ein Kompromiss gefunden werden müsse. Auch die Forderungen von Österreich und anderen Mitgliedsstaaten nach einer Impfstoffverteilung nach Bevölkerungsanteil würden auf Ebene der ständigen Vertreter sehr wahrscheinlich Zugeständnisse bei der Verteilung von Impfstoff zur Folge haben.
Der Streit mit Großbritannien zeige bereits, dass ein Land, das außerhalb der Solidargemeinschaft der EU stehe, seine Interessen wesentlich energischer verfolgen könne. Gleichwohl sei ein Exportstopp für Impfstoffe schon wegen der hohen wirtschaftlichen Verflechtung aus EU-Sicht kein kluges Mittel, so Janning. Anders als die USA, die mit ihrer wirtschaftlichen Macht Pharma-Unternehmen wie Merck zur Unterstützung einer protektionistischen Impfpolitik zwingen könnten, bringe die EU solche Härte auf der Gemeinschaftsebene nicht auf.
Mit guten Gründen, aber in schlechter Gesellschaft: Mit Querdenkern reden
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Die Juristin und FDP-Politikerin Karoline Preisler ist bundesweit bekannt geworden nach ihrer schweren Corona-Erkrankung durch ihr Twitter-Tagebuch und geht auf Querdenkerdemos, um aus eigener Erfahrung auf die Gefahren von Covid 19 aufmerksam zu machen. Doch die Fronten seien verhärtet, sagt Preisler in SWR2. Viele Menschen auf den Demos hätten geschlossene Weltbilder, hingen ihren Verschwörungserzählungen an und hätten - entgegen der Realität - die feste Überzeugung, dass es sie nicht erwischen könne. „Aber es ist mir wichtig, ihnen zu sagen, dass ich sie höre und dass ich sie sehe und eben auch Auswege aufzeige“, sagt Preisler. Jenseits von Attila Hiltmann, „der braucht einfach Hilfe, mit dem ist was nicht in Ordnung“, und Bodo Schiffmann, der „knallharte finanzielle Interessen“ habe, spreche sie mit Menschen, die aus Verzweiflung oder Kummer zu Demonstrationen kämen und zum Teil gute Gründe hätten, hunderte von Kilometern auf Demonstrationen zu fahren. Diesen Menschen möchte Preisler gerne demokratische Möglichkeiten aufzeigen, sich Gehör zu verschaffen und sie unterstützen. „Denen kann ich tatsächlich helfen, denn wenn sie in dieser Gesellschaft mit Antisemiten und Rechtsextremen, mit Bodo Schiffmann und Attila Hiltmann ihre Anliegen vorbringen, dann verpuffen auch die allerbesten Gründe. Also zeige ich ihnen andere demokratische Möglichkeiten auf, ihr Anliegen doch noch dorthin zu bringen, wo sie es dann eben vielleicht erfolgreich ändern können“, so Preisler
Mitten in der dritten Welle der Pandemie beginnen neue Demonstrationen die Gegner der Coronamaßnahmen wieder zu trommeln. Querdenker gehen in den nächsten Tagen wieder auf die Straße, in Ulm, Sinsheim, Darmstadt und für Karsamstag kommender Woche ist eine große Demonstration in Stuttgart geplant.
Was bleibt von digitaler Literatur? Autorin Kathrin Passig über digitales Archivieren
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„Ich finde Archivierungs-Projekte spannend, bei denen es darum geht, einen Querschnitt zu archivieren und nicht nur das, was eine Person gemacht hat“, sagt die Autorin Kathrin Passig. Es gebe bereits einige Ideen und Konzepte, digitale Literatur zu archivieren. Aber bei neuen Medien sei es am Anfang oft so, dass umfangreiches Archivieren nicht stattfindet, schon weil das Speichern aufwendig und teuer sei. Technisch sei digitales Archivieren natürlich mittlerweile möglich, aber es brauche dafür immer einen Umdenkprozess. Dieser Umdenkprozess stecke in Deutschland noch in den Anfängen, auch was die urheberrechtlichen Bedingungen für das Speichern digitalen Literatur betreffe. Wir stecken immer noch in einem „Archivierungsloch“, meint Kathrin Passig.
Die Sachbuchautorin, Essayistin, Journalistin und Übersetzerin Kathrin Passig bekommt 2021 den Heinrich-Mann-Preis der Akademie der Künste.
Joseph Beuys als Raumkurator – die Staatsgalerie Stuttgart zeigt, wie der Künstler das Museum verändern wollte
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Mit den gängigen Vorstellungen einer Museumspräsentation hatte Joseph Beuys nicht viel im Sinn. Fast jede Ausstellung seiner Werke hat er daher mit großem, auch körperlichem Einsatz selbst installiert. Darunter den Beuys-Raum in der Stuttgarter Staatsgalerie, die anlässlich des 100. Geburtstages das Museumsverständnis des Künstlers nachzeichnet. Statt stiller Betrachtung wünschte sich Beuys eine intensive Auseinandersetzung des Publikums mit den Werken – das Museum als „Ort permanenter Konferenz“.
Musikproduzent Dominik Rivinius: Von Pirmasens aus zum Produzenten für Eminem
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Für die koreanische Boygroup BTS Für die koreanische Boygroup BTS und den US-amerikanischen Rapper Eminem hat er schon gearbeitet. Von seinem kleinen Pirmasenser Studio aus erklimmt der Musikproduzent Dominik Rivinius langsam, aber sicher den Olymp der Popmusik.und den US-amerikanischen Rapper Eminem hat er schon gearbeitet. Von seinem kleinen Pirmasenser Studio aus erklimmt der Musikproduzent Dominik Rivinius langsam, aber sicher den Olymp der Popmusik. Dabei hat er, wie wohl die meisten deutschen Musiker, mal ganz klein angefangen mit Blockflötenunterricht und ersten Erfahrungen im Dorfmusikverein. Seit seinem 16. Lebensjahr hat er in über fünfzig Bands gespielt und dabei fast alle Musikrichtungen kennengelernt. Diese Bandbreite ist ihm bei seinem jetzigen Job überaus nützlich.
Fotografieren, Gehen, Denken - das Online-Symposium „About Walking“ der Foto-Biennalen Mannheim und Chennai (Indien)
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Bei einem kostenfrei zugänglichen, zweitägigen Online-Symposium diskutieren indische und deutsche Künstler, Kuratoren, Architekten und Aktivisten über die Wechselwirkungen von Gehen und Fotografieren. Das Spektrum reicht von politischen Kampagnen über touristische Erkundungen bis zu Konzeptkunst.
Debatte um Mallorca-Urlaub in Pandemie-Zeiten: Wetten, dass...der Staat uns raushaut?
7 perc
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In der Corona-Krise unterscheiden wir nicht mehr genügend zwischen „Risiko“ und „Gefahr“, meint der Soziologe Dirk Baecker zur Frage, weshalb 40 000 Deutsche in der Pandemie einen Urlaub auf Mallorca gebucht haben.
„Das ist eine Art Wette“, meint Becker im Gespräch mit SWR2 - nämlich, dass der Staat den Betroffenen im Zweifelsfall doch aus der Patsche helfe. Zwar unterscheide man seit Gründung des Wohlfahrtsstaats unter Bismarck zwischen Risiken und Gefahren. So sei bereits die Berufswahl ein Risiko, das jedes Individuum eingehe; der Staat schütze lediglich vor der Gefahr der Arbeitslosigkeit. Doch, so Baecker, „diese feine Austarierung geht in der Corona-Pandemie auseinander“.
Die Deutschen sähen nicht mehr ein, dass das Virus eine Notwendigkeit darstelle, die sich in den Alltag hineingepflanzt habe. Dass das Bewusstsein dafür fehle, liege in der noch zu geringen statistischen Evidenz: „Wir müssten es besser wissen, doch das ist so eine unklare Gefährdungssituation, dass es auf eine Präferenz für eine Illusion hinausläuft“.
Baecker gibt zu: „In der Situation der Politiker möchte ich nicht sein“. Er plädiert dafür, wesentlich offener und deutlicher zu kommunizieren: „Das heißt, die Warnungen auszusprechen und lieber eine harte Entscheidung zu treffen“. Was derzeit stattfinde, sei ein „merkwürdiger Tanz“, mit dem sich die Politik um ihre Glaubwürdigkeit bringe.
Prof. Dirk Baecker hat bei dem Bielefelder Soziologen Niklas Luhmann promoviert und sich auch habilitiert. Er hat an der Zeppelin-Universität Friedrichshafen gelehrt und hat seit 2015 den Lehrstuhl für Kulturtheorie und Management an der privaten Universität Witten-Herdecke
Britta Haßelmann (Grüne): Lobbyregister nur ein erster Schritt für mehr Transparenz
7 perc
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„Zwingend notwendig“, nennt die Grünen-Politikerin Britta Haßelmann das Lobbyregister für Abgeordnete und Regierungsmitglieder, das der Bundestag heute beschließen wird. Im Gespräch mit SWR2 weist die 1. Parlamentarische Geschäftsführerin ihrer Fraktion im Bundestag allerdings auf Mängel des Entwurfs hin. Ihr fehle vor allem der so genannte „legislative Fußabdruck“, der kenntlich macht, welche Stellungnahme einer Lobbygruppe in ein Gesetz eingeflossen sei. „Das ist wirklich der größte Mangel“, so Haßelmann.
Im internationalen Vergleich präsentiere sich die Bundesrepublik in punkto „Transparenz bei der Gesetzgebung“ miserabel. So enthalte der Gesetzentwurf, über den das Parlament abstimmt, noch Ausnahmen für 16 Verbände, deren Einfluss nicht gekennzeichnet werden muss. Deshalb sei das Lobbyregister „überhaupt erst mal ein Schritt“ und „zwingend notwendig“, dem aber weitere folgen müssten.
Angesichts der Korruptionsvorwürfe und der Verdachtsfälle von Bestechlichkeit bei Bundestags-Abgeordneten hält Haßelmann einen freiwilligen Verhaltenskodex für ungenügend. Sie fordert: „Wir brauchen ein Verbot entgeldlicher Lobby-Tätigkeit - das ist absolut notwendig“.
EU-Gipfel berät über Haltung zu China: Die Handlungsspielräume werden kleiner
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In Europa macht sich Ernüchterung gegenüber der Volksrepublik China breit. Markus Kaim, Experte für Sicherheitspolitik bei der Stiftung Wissenschaft und Politik, sieht im Gespräch mit SWR2 ein Scheitern der Erwartung, Peking werde sich durch eine Politik „Wandel durch Handel“ westlichen Positionen annähern. „Diese Erwartung hat sich einfach nicht durchgesetzt“, so Kaim bilanzierend vor dem virtuellen EU-Gipfel in Brüssel, bei dem auch die Sanktionen Chinas gegen europäischen Kritikern seiner Uiguren-Politik. Besonders die Bundesrepublik als bei weitem größten europäischen Handelspartner Chinas sieht Kaim unter Zugzwang: „Die Politik wird Einschränkungen erleben - in vielen Fragen“. So machten die USA Druck auf ihre EU-Partner, chinesische Firmen nicht am Ausbau von Telekommunikationsnetzen zu beteiligen. Kaim stellt dazu fest: „Die Bundesregierung hat sich bisher nicht geäußert - sie wird diese Position nicht mehr lange durchhalten können“. Die Amerikaner sähen die Systemauseinandersetzung als wichtige Frage im 21. Jahrhundert an und erwarteten, dass sich die Europäer auf ihre Position zubewegten. „Damit sinken die Handlungsspielräume Deutschlands“, glaubt Kaim.
Markus Kaim hat Politikwissenschaft, Geschichte, Philosophie und vergleichende Religionswissenschaft studiert. Seit 2008 leitet er die Forschungsgruppe „Sicherheitspolitik“ bei der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin.
Fortsetzung des Kultfilm „The Big Lebowski“ als Video on demand abrufbar | 25.3.2021
4 perc
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Neben deprimierenden Artikeln über männlichen Machtmissbrauch und gescheiterte Coronapolitik hat das Feuilleton heute auch eine erfreuliche Nachricht: der Regisseur und Schauspieler John Turturro hat eine Fortsetzung des Kultfilms „The Big Lebowski“ gedreht, ab heute abzurufen als Video on demand.
Direktorin des Lindenmuseums: Debatte um Rückgabe der Benin-Bronzen ist wichtig
8 perc
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Bis Herbst soll entschieden werden, ob das Berliner Humboldt-Forum die Benin-Bronzen zurückgibt. Dies sei jedoch nicht ausschlaggebend für das Lindenmuseum Stuttgart, betonte Leiterin Ines de Castro in SWR2. „Die eigentliche Entscheidung, ob restitutiert werden soll oder nicht, wird getroffen vom Land Baden-Württemberg und der Stadt Stuttgart."
SWR Umfrage: Sexismus gehört zum Alltag von Spitzensportlerinnen
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Über 700 Spitzensportlerinnen hat der SWR in einer anonymen Umfrage befragt, über ihre Erfahrungen mit Sexismus, Familienplanung oder Stalking im Internet. Sexismus sei Teil des Alltags dieser Sportlerinnen, 36 Prozent der Befragten hätten angeben, Sexismus zu erleben, sagt SWR-Sportredakteurin Julia Metzner. Im Spitzensport gebe es einen Leistungsdruck, der von Autoritäten wie den Trainern ausgenutzt werden könne und 77 Prozent der befragten Sportlerinnen würden von Männern trainiert.
Die Sportlerinnen wiesen auch darauf hin, wie sehr ihr Erfolg in ihrem Sport von ihrem Aussehen abhänge, berichtet Julia Metzner. Eine Sportlerin habe berichtet, dass sie von Fotografen beim Spagat in den Schritt fotografiert wurde. Es werde so der Eindruck untermauert, dass der Körper der Sportlerinnen wichtiger sei als der Sport. Hinzu komme auch die ökonomische Diskriminierung von Frauen. 40 Prozent der Sportlerinnen verdienten weniger als 10.000 EURO im Jahr in ihrem Sport. Man müsse eindeutig sagen: Vom Ansehen her stehe der Frauensport bei Sponsoren ganz unten.
Utopischer Rückzugsort im Lockdown - das Wikinger-Computerspiel „Valheim"
4 perc
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In Computerspielen können wir trotz Abstandsregeln ausgiebig miteinander spielen – entsprechend wächst das Medium rasend. In diesen Wochen lassen sich viele in die Wikinger-Zwischenwelt von „Valheim“ locken, um dort etwas viel Bunteres zu erleben, als den grauen Corona-Alltag.
Kritik am Film „Lovemobil“: Grautöne zwischen Realität und Inszenierung akzeptieren
9 perc
96. rész
Es sei ein klarer Fehler der Regisseurin gewesen, nicht deutlich gemacht zu haben, dass in ihrem Film ganz Szenen nachinszeniert wurden, sagt SWR2 Filmkritiker Rüdiger Suchsland zur Debatte um Fake-Szenen im Doku-Film „Lovemobil“ von Elke Lehrenkrauss.
Lars Feld: Der Krise hinterhersparen wäre „fatal“
6 perc
99. rész
Milliardenausgaben durch Corona — und dennoch wäre es „fatal“, wenn der Staat „der Krise hinterhersparen würde“, sagt der Ökonom Lars Feld. Noch sei die Schuldenquote weit von dem Stand zu Zeiten der Finanzkrise 2010 entfernt. Außerdem verdient der Bund dank Negativzinsen sogar Geld, wenn er sich verschuldet. Daher sei es konjunkturpolitisch richtig, in der derzeit schwierigen Wirtschaftslage Defizite einzufahren, um dann, wenn es besser geht, wieder Überschüsse zu machen, meint Feld. „Im Grunde macht man damit eine antizyklische Finanzpolitik wie sie uns Herr Keynes schon 1936 gelehrt hat“, so der Leiter des Freiburger Walter Eucken Instituts im Gespräch mit SWR2.
Kritik an der deutschen Corona-Politik | 24.3.2021
4 perc
97. rész
War früher wirklich mehr Lametta? Hätte Bismarck die Pandemie zackiger bewältigt? In der SWR2-Kulturmedienschau geht es um Kritik an der deutschen Corona-Politik. Um die Lovemobil-Fake-Doku. Und um die mögliche Rückgabe der Benin-Bronzen.
Edward Gorey – Die Oper als mörderische Kunst betrachtet
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Fein sind die Zeichnungen, skurril Geschichte und Figuren – Auch in „Der traurige Zwölfpfünder oder Die blaue Spieke“ erweist sich der Illustrator Edward Gorey als Meister des düsteren Humors. Erfolg und Unglück liegen dicht beieinander in der Welt der Opern-Diven und Opern-Fans, jeder Triumph hat immer auch etwas Mörderisches und im Mord kommen sie sich ganz nah, die gefeierte Sängerin Ortenzia Caviglia und ihr unscheinbarer Verehrer Jasper Ankle. Und auch wenn Edward Gorey in dieser Geschichte viele florale Muster verwendet, seine gezeichneten Welten sind entweder schwarz oder schwärzer.
Ursula Münch: Aufgabe der Pandemie-Bekämpfung auf den Bund übertragen
6 perc
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Sie sei eine begeisterte Befürworterin des Föderalismus, so die Politikwissenschaftlerin Prof. Ursula Münch in SWR2. Dennoch frage sie sich mittlerweile, ob föderale Abstimmungen im Pandemie-Fall das geeignete Mittel seien. Denkbar erscheine ihr eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes, mit der ohne Änderung des Grundgesetzes die Zuständigkeit auf den Bundestag übertragen werden könne. „Das ist möglich“, so die Politikwissenschaftlerin in SWR2.
Mit Blick auf die neuen Vereinbarungen zwischen Bund und Ländern spüre sie „einerseits Uneinigkeit und andererseits doch eine gewisse Hilflosigkeit,“ so die Direktorin der Akademie für Politische Bildung in Tutzing. Befremdlich wirke an den Vereinbarungen eines verlängerten Lockdowns und einer erweiterten Osterpause, „dass wir sie gar nicht verstanden haben“, so Münch. Man habe erst interpretieren müssen, was jeweils gemeint sei. „Ich habe zum Beispiel versucht zu interpretieren – ich bin ja auch Arbeitgeberin: Was ist jetzt eigentlich ein Ruhetag? Und so ging es vielen anderen Leuten auch.“
Die erst wenige Wochen zuvor beschlossene „Öffnungsmatrix“, mit der Szenarien für die weitere Öffnung oder neuerliche Schließung von Bereichen beschrieben werden sollten, bauten auf zwei wichtigen Voraussetzungen auf, so Münch, „auf Impf-Fortschritt und vor allem auf der Verfügbarkeit von Testkapazitäten. Und das ist doch das Problem“, so die Politikwissenschaftlerin, „dass einerseits gelockert worden ist, wir aber weder beim Impfen weitergekommen sind – da kann man nicht immer etwas dafür mit Blick auf den Impfstoff – und vor allem diese Testkapazitäten auch nicht hat.“
Netznostalgie: Hochschule Mainz hat das Social-Media-Experiment „Piazza Virtuale" erforscht
4 perc
99. rész
Social Media gab es schon 1992, zumindest in Ansätzen. Auf der Kasseler documenta nahm das Künstlerkollektiv „Van Gogh TV“ mit ihrem Medienexperiment „Piazza Virtuale“ viele Elemente der Netzkultur von heute vorweg. Hundert Tage lang wurde sieben Stunden täglich Programm gemacht.
Ecco-Verlag in Hamburg- ein Verlag für Erzählerinnen
7 perc
98. rész
„Es werden immer noch mehr Männer als Frauen verlegt, Männer erhalten viel häufiger Literaturpreise und ihre Bücher werden öfter in den Feuilletons besprochen", begründet Heide Kloth den Schritt, mit einem eigenen Belletristikverlag von und für Frauen zu starten.
Zum Tod des großen polnischen Dichters Adam Zagajewski | 23.3.2021
4 perc
99. rész
Rassismusvorwürfe gegen die Macher der „Simpsons“: Das ist ein Thema heute auf den Kulturseiten der Zeitungen und im Netz. Und es gibt - überall - Nachrufe auf den wohl größten polnischen Dichter der Gegenwart: Adam Zagajewski, der am Sonntag im Alter von 75 Jahren in Krakau gestorben ist.
Kunsthalle Tübingen will öffnen – Raus aus der gesellschaftlichen Irrelevanz
5 perc
96. rész
„Es war für uns sehr schwierig, über Monate gesellschaftlich irrelevant gewesen zu sein“, gibt Nicole Fritz, Leiterin der Kunsthalle Tübingen, zu. Nun gebe eine Öffnungsperspektive. In der Corona-Modellstadt Tübingen sind Gastronomie, Geschäfte und Museen geöffnet, unter der Voraussetzung, dass Besucher*innen getestet sind und nun könnte am Wochenende auch die Kunsthalle aller Voraussicht nach wieder öffnen.
Grammy-Glamour und Sozial-Kritik: Afrobeats aus Nigeria erobern die Musikwelt
4 perc
94. rész
Sie fusionieren westafrikanische Rhythmen mit globaler Pop-Musik — und das sehr erfolgreich: Im März 2021 wurden die nigerianischen Afrobeats-Stars Burna Boy und Wizkid bei den Grammy-Awards in Los Angeles für „Best Global Music Album“ und „Best Music Video“ ausgezeichnet. Für Weltstars wie Beyoncé und Drake gehört das Afrobeats-Feature längst zum guten Ton.
„Autogipfel“ bei der Kanzlerin: An „Elektrifizierung“ der Autos führt kein Weg vorbei
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Eine „Elektrifizierung“ neuer Fahrzeuge sei für die Automobilhersteller unausweichlich geworden, so Michael Auerbach, Professor an der Fakultät Mobilität und Technik der Hochschule Esslingen, in SWR2. Vor allem deshalb, weil die Zukunft von Verbrennungsmotoren durch die gesetzlichen Vorgaben erheblich eingeschränkt werde.
Dafür sorgten die schnelle gesetzliche Verschärfung der Emissionswerte, vor allem der EU-weite Grenzwert für neue Pkw von 95 Gramm CO2-Ausstoß pro Kilometer. Weitere Verschärfungen auf bis zu 60 Gramm bis 2030 sorgten dafür, dass ein reiner Verbrennungsmotor diese Werte nicht mehr erreichen könne. Dies bedeute allerdings nicht notwendig, dass die Zukunft allein elektrisch-batteriegestützten Fahrzeugen gehören werde. Auch Plugin-Hybride blieben eine technische Alternative.
Insgesamt sehe es „nicht so düster aus für die deutschen Automobilhersteller“, so Auerbach. Die Forschung sei bereits wesentlich breiter aufgestellt, um alle möglichen Formen von Hybridfahrzeugen der Zukunft zu entwickeln, „bis hin zu Elektrofahrzeug“. Entscheidend sei eine „technologie-offene“ Gestaltung des Wandels. Auch Batterien, Brenstoffzellen und synthetische Kraftstoffe müsse man in die Entwicklung einbeziehen.
Wichtig sei es, dass die Politik „der Wissenschaft Gehör verschafft“ und auch kontroverse Debatten möglich blieben. Es gebe nicht „den einen Antrieb als Lösung für alle Fälle“, sondern sei erforderlich, je nach Umweltverträglichkeit verschiedene Antriebsformen für verschiedene Fälle zu entwickeln.
Moshe Zimmermann: Benjamin Netanjahu wird in Israel weiter regieren
6 perc
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Bei den neuerlichen Parlamentswahlen in Israel gebe es keine Partei, die den Sieg des Likud, der Partei von Benjamin Netanjahu, gefährden könne, meint der Historiker Moshe Zimmermann in SWR2. „Es gibt für Netanjahu viele Möglichkeiten, eine neue Regierung zu bilden, und am Ende wird er es schaffen“, so Zimmermann.
Der Regierungschef habe sich dabei erfolgreich als Vater des Impferfolgs in Israel inszeniert. Entscheidend für seine Wahlaussichten aber sei die große strukturelle Mehrheit im rechten Parteienspektrum, die letztlich dafür sorge, dass ohne den Likud keine neue Regierung gebildet werden könne. Die landesweiten Proteste gegen Netanjahu wegen Korruptionsvorwürfen hätten für eine Mehrheit der Israelis keine Rolle, dem Regierungschef sogar eher in die Karten gespielt, da er sich als Justizopfer habe darstellen können.
Indem er den Iran als „großen Feind“ aufgebaut habe, sei es Netanjahu zugleich gelungen, die Palästina-Frage zu marginalisieren, sagt Moshe Zimmermann. Inzwischen glaubten mehr als zwei Drittel der Bevölkerung nicht mehr, dass eine Zwei-Staaten-Lösung in Israel möglich sei. Für Netanjahu sei das ein großer Erfolg.
Staatstheater Mainz als Modellprojekt - Hoffnung auf Öffnung
7 perc
95. rész
„Wir arbeiten schon daran, bald als wissenschaftlich begleitetes Modellprojekt öffnen zu können", sagt Markus Müller, Intendant des Staatstheaters Mainz. Konkret heiße das, dass in Zusammenarbeit mit der Universitäts-Medizin Mainz und vielen anderen ein Projekt ins Leben gerufen werde, bei dem es darum gehe, nachzuverfolgen, ob im Theater eine Infektion stattgefunden hat. Für eine solche systematische Untersuchung brauche es die Unterstützung der Theaterbesucher*innen, die getestet und im Nachgang des Theaterbesuchs kontaktiert werden müssten. Der geplante Spielplan sei um eine Woche verschoben worden, im Grunde bleibe der Spielplan aber bestehen. „Wir können von einem Tag auf den nächsten reagieren", sagt Markus Müller. "Sobald wir dürfen, fangen wir sofort an, zu spielen."
Barrie Kosky inszeniert "Der Rosenkavalier" an der Staatsoper München
4 perc
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Auch diesmal ohne Publikum an der Münchner Staatsoper: Die Premiere der Neuinszenierung von Richard Strauss „Der Rosenkavalier“ in der Neuinszenierung von Barrie Kosky, unter der musikalischen Leitung von Vladimir Jurowski und mit mehreren Rollendebuts konnte erneut nur im Stream und im TV-Programm von Arte am vergangenen Sonntag stattfinden.
„Philharmazie“-Wettbewerb in Rheinland-Pfalz: Die musikalische Notfall-Apotheke
8 perc
98. rész
Musik hören und selber Musik machen habe heilende Wirkung und stärke den sozialen Zusammenhalt zwischen Menschen, erklärt der Neurowissenschaftler und Musikpsychologe Stefan Kölsch in SWR2: „Wenn wir uns an Musik beteiligen, kommen wir in Kontakt mit anderen, wir schwingen emotional zusammen.“
DDR und BRD aus Designer-Sicht: Ausstellung im Vitra Design Museum baut Vorurteile ab
4 perc
96. rész
Deutsch-deutsches Design auf Augenhöhe, das will die großartige Ausstellung im Vitra Design Museum Weil zeigen: Während Westdesigner*innen vor allem für die aufblühende Industrie entwarfen, schufen Designer*innen in Ostdeutschland wegen der begrenzten Ressourcen viele nachhaltige Objekte und solche, die auch für die breite Masse erschwinglich waren.
Vergessener Showstar der Nachkriegszeit: Der „Hitler-Zauberer“ Kalanag
4 perc
95. rész
Er galt als der größte Showstar der jungen Bundesrepublik – und ist heute fast völlig vergessen: Helmut Schreiber alias der Zauberer Kalanag, eine Art „David Copperfield“ der 1950er Jahre. Eine SWR Dokumentation im Ersten porträtiert dieses bemerkenswerte Landeskind aus der württembergischen Provinz, zeigt aber auch seine Verstrickungen in der NS-Zeit.
Kunst als Waffe gegen das Militär in Myanmar
4 perc
94. rész
Nach dem Militärputsch in Myanmar spitzt sich die Gewalt gegen Protestierende zu. Als prägender Teil der Protestbewegung, kämpfen Kulturschaffende Vorort um ihre Freiheit. Dabei werden sie von Künstlern und Künstlerinnen aus dem Land unterstützt.
Vor dem Corona-Gipfel: Corona-Management und die Resilienz der Demokratie
7 perc
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Durchhalten, nur bis Ostern. Das war schon vor einem Jahre der Appell, den in der Corona-Pandemie die Politik an die Bevölkerung gerichtete hatte. Ein Jahr später gibt es eine dritte Welle und wohl bald auch einen neuen Lockdown.
Der Politikwissenschaftler Karl-Rudolf Korte sieht die deutsche Demokratie gerade in einem „Stresstest“, aber das Ergebnis der Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz habe auch die Widerstandsfähigkeit der Demokratie gezeigt: „Die politische Mitte ist breiter geworden, der Extremismus links wie rechts ist kleiner geworden“, so Korte. „Die Demokratie hält ihre Qualität.“
Zwar sei durch die sogenannte Masken-Affäre das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Politik beschädigt, die „Fassade bürgerlicher Solidität“ der Kanzlerschaft Angela Merkels bröckele, „das ist eine kulturelle Zäsur, wie man Politik macht, wie Politik verstanden wird.“ Aber insgesamt sei die Demokratie selbst nicht angeschlagen. „Ich warne davor zu unterschätzen, dass die Gewaltenteilung funktioniert in diesem Land“, so Korte im Gespräch mit SWR2.
Der Politikwissenschaftler Prof. Karl-Rudolf Korte ist Direktor der NRW School of Governance und einer der Mitherausgeber des Buches „Coronakratie - Demokratisches Regieren in Ausnahmezeiten“, erschienen im Campus Verlag. Am 22. März beraten Bund und Länder über weitere Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie.
Das Glück saß im Auditorium - Live-Konzert der Berliner Philharmoniker vor tausend Menschen | 22.3.2021
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97. rész
Über Depressionen zu sprechen, das ist für viele immer noch ein Tabuthema, auch für Prominente. Dieses Tabu möchte der Komiker Kurt Krömer brechen: Im Tagesspiegel und in seiner Fernseh-Talkshow (RBB) spricht er erstmals über seine Krankheit, die ihn fast 30 Jahre fest im Griff hatte. Und: Großes Thema vom Wochenende ist ein Konzert der Berliner Philharmoniker. Nein, nicht im Netzt, sondern live vor Publikum in der Berliner Philharmonie.
Tipp SWR2-Hörspielserie „Das Djatlow-Massaker“: Ein postmodernes Popcorn-Comic-Genre-Hörspiel
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96. rész
Im Winter 1959 werden am Djatlow-Pass im Uralgebirge die verstümmelten Leichen von neun jungem Menschen gefunden. Aus einem wilden Mix aus Fakten und Verschwörungstheorien um dieses Unglück hat der Autor Robert Weber ein ebenso wildes Hörspiel geschrieben, ein „postmodernes Popcorn-Comic-Genre-Hörspiel“.
#besserRadfahren: Wie funktioniert die Zukunftsvision „Fahrradstadt“?
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„Fahrradstraßen sind ein guter Ansatz, um Fahrradfahrenden mehr Raum in der Stadt zu geben“, sagt Martin Temmen, Lehrstuhl für Radverkehr an der Hochschule Karlsruhe. Eine andere gute Idee seien Fahrrad-Schnellverbindungen. Prinzipiell käme man aber nur weiter, wenn anderen Verkehrsteilnehmenden und vor allem dem Auto mehr Platz weggenommen würde.
Um lebenswertere Städte für alle zu planen, müsse man nicht von der Mitte der Straße, also vom Autoverkehr her denken, sondern bei Fußgängern und Radfahrern anfangen. Auch die Autofahrer würden davon profitieren, wenn mehr Menschen mit dem Fahrrad fahren. Denn der Verkehr könnte besser fließen, wenn die Straßen nicht wie derzeit mit Autoverkehr überlastet seien.
Insgesamt müsse man sich fragen, welche Freiheiten den Menschen genommen werden, wenn Städteplanung nur an den Bedürfnissen des Autoverkehrs orientiert bleibe.
Auf die Sprache vertrauen: Martin Walser - Sprachlaub oder: Wahr ist, was schön ist
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Martin Walsers „Sprachlaub“, das sind zumeist kurze Stücke, mal nur ein Satz, mal wenige Strophen, manche gereimt, oft mit traumhaften Zügen. Walsers Tochter Alissa hat Aquarelle dazu gemalt.
Ein dichtes, berührendes, schönes Buch, das beweist, dass der Autor - und der Leser? - immer noch auf eines vertrauen kann: die Sprache.
Rezension von Frank Hertweck.
Rowohlt Verlag, 144 Seiten, 28 Euro
ISBN: 978-3-498-00239-8
Anja Kampmann – Der Hund ist immer hungrig
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Anja Kampmann befasst sich in ihrem Gedichtband „der hund ist immer hungrig“ mit der verstörenden Gleichzeitigkeit persönlicher Empfindungen, lebensweltlicher Dekadenz und welthistorischer Entwicklung.
Die erste große Einzelschau - Markus Walenzyk im Kunstverein Ludwigshafen
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Junge und regionale Kunst zu fördern ist ein Ziel des Kunstvereins Ludwigshafen. Markus Walenzyk hat in Mainz studiert. Von seiner Kunst kann er noch nicht leben – er pendelt zwischen Selbst- und Fremdbestimmung, was sich auch in seinen Skulpturen und Videoarbeiten zeigt. Der Mensch und seine Umwelt, Identität und Metamorphosen sind die Themen. Markus Walenzyks Kunst wirkt spielerisch leicht, zeugt aber von großer künstlerischer Reflexion.
Instagram-Account „Antiflirting“ kämpft gegen sexuelle Gewalt im Netz
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Grenzüberschreitende Anmachsprüche, ungewollte Nacktfotos und auch Vergewaltigungsandrohungen: Für viele Menschen, vornehmlich Frauen, gehört das alles zum digitalen Lebensalltag. Um diese Missstände öffentlich zu machen, haben zwei Studentinnen aus Wien den Instagram-Account „Antiflirting“ gestartet.
Fantastischer Kunstkosmos in Koblenz: Beate Reifenscheid erschließt am Ludwig Museum neue Horizonte
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Mit Kunst Grenzen überwinden, ist eine der Devisen von Beate Reifenscheid, die seit fast 25 Jahren das Ludwig Museum in Koblenz leitet. Die Kunsthistorikerin ist zudem Präsidentin des Deutschen Nationalkomitees des Internationalen Museumsrates (ICOM).
Übersetzerin Ursula Gräfe über ihre Arbeit „Mein Murakami"
7 perc
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„Das reine Glück", so beschreibt Ursula Gräfe ihr Gefühl, als das neue Erzählband „Erste Person Singular“ des japanischen Starautors Haruki Murakami auf ihrem Tisch landete. Seit zwanzig Jahren übersetzt sie die Literatur von Murakami. "Mit den Jahren ist er mir immer vertrauter geworden." Wenn sie nicht weiterkommt, tauscht sie sich mit ihm aus: „Da er selbst Übersetzer ist, hat er großes Verständnis." Gräfe fühlt sich von ihrem Publikum gewürdigt: „Das mag an der Bekanntheit meines Autors liegen. Es liegt auch daran, dass mein Autor so verschwiegen ist und sich sehr rar macht."
Wieslocher Kunstkrimi aufgeklärt – Die gestohlenen Fohlen sind zurück!
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Ein regionaler Kunstkrimi mit Happy-End: Vor über 35 Jahren verschwindet eine Tonskulptur, zwei lebensgroße Fohlen, der Heidelberger Bildhauerin Else Bach. Nun sind sie wieder aufgetaucht. Zu verdanken ist das den Recherchen der Kunsthistorikerin Karin Hirn und auch der Berichterstattung im SWR: Ein Hörer des SWR2 Journal am Mittag wurde auf die Suchaktion aufmerksam und konnte den entscheidenden Hinweis geben. Die Fohlen sind nun zurück am Ort ihres Erschaffens, in der Großen Kreisstadt Wiesloch.
Faszinierende Gitarrenklänge: „Road To The Sun“ von Pat Metheny and Friends
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Seit Pat Metheny mit 14 Jahren einen Gitarren-Wettbewerb des Jazz-Magazins „Down Beat“ gewann, ist er unaufhaltsam auf dem Karriereweg unterwegs. Auch mit 66 Jahren ist Metheny noch sehr experimentierfreudig und hat den Corona-Lockdown für ein ganz neues Projekt genutzt. Er hat befreundete Gitarristen aus dem Bereich der Klassik gewinnen können, nur für sie komponiert und beim Label Modern Recordings (BMG) ein neues Album mit wunderbaren Gitarrenstücken veröffentlicht.
Die FDP und der Liberalismus der Ellenbogen | 19.3.2021
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Ampel, das ist – einige Tage nach den Landtagswahlen im Südwesten – für viele Kommentatoren auf einmal mehr als ein Gerät, das den Straßenverkehr regelt. Die Ampel-Koalition scheint auf einmal wie frischer Wind in der Lockdown-Republik. Aber passen die Koalitionspartner – rot und grün eigentlich zu gelb. Also SPD und Grüne zur FDP? Das ist ein Thema in den Kulturseiten der Zeitungen heute.
Wahlprogramm der Grünen vorgestellt – Die Verantwortung, die Gesellschaft zusammenzuhalten
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Es gebe verschiedene Gründe für das außergewöhnliche Hoch, das die Grünen seit 2018 erleben und da spiele das Klima-Thema eine wichtige Rolle, sagt Hubert Kleinert, Politikwissenschaftler an der Hochschule für Polizei und Verwaltung Gießen.
Erstmals seit Jahrzehnten sei das Klima ein Thema, das die Menschen tatsächlich bewege. Davon würden die Grünen natürlich profitieren. Die Grünen hätten die traditionelle Spaltung in Realos und Fundis weitgehend überwunden und „der ganze Laden“ mache einen deutlich professionelleren Eindruck, so Hubert Kleinert.
Die deutsche Gesellschaft sei in der Corona-Krise deutlich zerrissener als früher, das Land strebe insgesamt auseinander. In dieser Situation komme es auf gesellschaftlichen Zusammenhalt an und auf Kräfte, die wieder „etwas zusammenbinden“. Wenn die Grünen da wirklich etwas erreichen wollten, bleibe ihnen keine andere Wahl, zumindest den ernsthaften Versuch zu machen, sich auch mit Leuten wie Markus Söder von der CSU zusammenzuraufen.
15 Jahre Twitter – Die Revolution der „Nörgel-Plattform“
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Die politische Kommunikation habe sich mit Twitter in den letzten 15 Jahren auf eine Weise revolutioniert hat, „die es mit den Veränderungen durch den Buchdruck vor 500 Jahren aufnehmen kann“, sagt Andreas Bernhard, Kulturwissenschaftler am „Centre for Digital Cultures“ der Leuphana-Universität Lüneburg.
Rauschende Texte über die Gegenwart - Nina Kunz „Ich denk, ich denk zu viel“
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Sinnkrisen, Selbstzweifel, Sehnsüchte, diese drei Gemütszustände sind es, die Nina Kunz plagen und beschäftigen. Die sie aber auch inspirieren. Immer wenn sie in den letzten beiden Jahren ein ungutes Gefühl beschlich, hat sie sich hingesetzt und angefangen zu schreiben. So sind die Texte für ihr Buch „Ich denk, ich denk zu viel“ entstanden: Eine Mischung aus Tagebuch und Theoriesammelsurium nennt sie es. In den meist recht kurzen Texten schreibt Nina Kunz über Leistungsdruck, das Internet und das Patriarchat. Und sie holt sich Unterstützung: Featuring nennt sie das. In „Schwindelgefühl feat. Sartre" lernt sie von ihrem Lieblings-Existentialisten, Krisen als Chancen zu sehen. Mit Michel Foucault hinterfragt sie, was eigentlich diese Normalität gewesen sein soll, nach der sich alle nach einem Jahr Corona zurücksehnen. Nina Kunz hadert, wägt ab und reflektiert. Dabei verfällt sie nicht der bequemen Gefahr, auf einer rein emotionalen Ebene zu bleiben. Ihr Featuring mit Sartre und Co. lebt davon, dass zwei kluge Köpfe einen neuen Sound erzeugen. Ihre Texte sind dabei so gut und leichtfüßig geschrieben, dass sie die rauschende Gegenwart erträglicher machen. Sie zeigen: Da ist jemand, die hat über all das gründlich nachgedacht, was viele bisher nur gefühlt haben.
„Zwei Länder, eine Geschichte“ Ausstellung über deutsches Design von 1949 bis 1989
9 perc
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Man sieht den Objekten nicht an, wie sehr sie politisch aufgeladen wurden“, sagt Erika Pinner über die Bedeutung des Designs im geteilten Deutschland. Bis heute werden viele Dinge als „typisch DDR“ oder „typisch Westen“ verkauft – was oft nicht der Fall ist. Der Plastik-Sessel „Senftenberger Ei“ (Ost) und der „Egg Chair“ (West) seien zum Beispiel identische Objekte. „Man muss sie nicht verorten.“ Vom Ost-Design sei nach der Wende vor allem eine Haltung geblieben, meint Erika Pinner in SWR2 Kultur Aktuell – eine Haltung, die heute wieder zeitgemäß sei, nämlich mit wenig Ressourcen viel zu gestalten. „Dafür sollten Designer heute endlich Respekt haben“.
Die Ausstellung im Vitra Design Museum Weil am Rhein läuft von 20. März bis 05. September 2021.
„Die Modernen kommen. Degas, Monet und Freunde“ in der Kunsthalle Heilbronn
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Die neue Ausstellung zum 10-jährigen Jubiläum der Heilbronner Kunsthalle Vogelmann ist eine Reise vom Impressionismus bis ins 21. Jahrhundert. Dabei werden Unterschiede und Gemeinsamkeiten europäischer Künstler*innen mit afrikanischen Künstler*innen herausgearbeitet. Erstmals sind Werken so namhafter Künstler wie Claude Monet, Pablo Picasso und Henri Matisse aus der Johannesburg Art Gallery in Deutschland zu sehen.
Kunsthistorikerin Savoy zur Debatte um Raubkunst: „Den Boomerang kann man nicht ignorieren“
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Insbesondere Museumsdirektoren hätten mit Tricks dafür gesorgt, dass die Debatte vergessen wurde, sagt Bénédicte Savoy über die bereits in den 1970er und 1980er Jahren präsente Diskussion in Europa um Rückgabe von Kulturgütern an die ehemaligen Kolonien. Die Kunsthistorikerin beschreibt diese Zeit in ihrem Buch „Afrikas Kampf um seine Kunst“.
Neugierig und offen: Ulrike Groos, Direktorin am Kunstmuseum Stuttgart
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Sie kann mehr als Museum, das ist ein Grund für ihren Erfolg: Ulrike Groos ist nach vielen Stationen seit 2010 Leiterin des Kunstmuseums Stuttgart. Und sie traut sich was: Durch ihren Wechsel aus dem öffentlichen Kulturbetrieb in den Kunstmarkt – und wieder zurück – sammelte sie wertvolle Erfahrungen.
Sinnliche Kunst zum Eintauchen: Französische Impressionist*innen in der Staatsgalerie Stuttgart
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Welche Atmosphäre herrscht im Tanzsaal? Wie klingt die Meeresbrandung an der bretonischen Küste und wie riecht Flieder? Fragen, auf die in der Staatsgalerie Stuttgart die Ausstellung „Mit allen Sinnen! Französischer Impressionismus“ Antwort geben will.
Zum Tod des Dirigenten James Levine | 18.3.2021
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Morgen erscheint ein Techno-Album des Künstlers Jonathan Meese - in Zusammenarbeit mit dem Musiker DJ Hell: Das ist ein Thema heute auf den Kulturseiten der Zeitungen und im Netz. Und es gibt viele Nachrufe auf den amerikanischen Dirigenten James Levine, der mit 77 Jahren in Palm Springs gestorben ist.
Verwaltungsexpertin: Bürokratie wird zum Sündenbock für politische Fehler gemacht
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In der Corona-Krise nimmt die Kritik an der Bürokratie in Deutschland zu. Eine „Jahrhundertreform“ wie sie der Bundestag-Fraktionschef der CDU, Ralph Brinkhaus, gefordert hat, hält die Verwaltungsexpertin Pascale Cancik von der Uni Osnabrück jedoch nicht für nötig. Viele Probleme wären durch den Personalabbau unter dem Leitbild des „schlanken Staates“ verursacht worden, so Cancik in SWR2.
Der Augiasstall Köln: Kardinal Woelki veröffentlicht Missbrauchsgutachten
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Man sei gespannt, was da jetzt wirklich an die Öffentlichkeit komme, sagt Ullrich Pick aus der SWR Redaktion Religion und Gesellschaft in SWR2. Laut SPIEGEL soll das neue Gutachten mehr als 300 Verdachtsmeldungen enthalten, auf mehr als 300 Opfer eingehen, und mehr als 200 Beschuldigte aufzählen. Das alte Gutachten behandelte dagegen nur 15 Fälle.
„Diese 700 Seiten, die wir erwarten, sind sie zum Teil geschwärzt, dann nützt das niemand etwas. Oder kommt wirklich etwas zur Sprache, was wir erwarten. Und die Frage ist natürlich auch, diese Leute, die im Fokus stehen und von denen wir wissen wollen, wie haben sie denn wirklich über die Jahrzehnte gehandelt, werden sie jetzt besser behandelt in dem neuen Gutachten. Oder wäre es letztendlich besser gewesen, das alte Gutachten zu veröffentlichen“, so Pick.
Wie die Zurückhaltung des ersten Gutachtens zu verstehen sei, frage man sich auch umso mehr, wenn man bedenkt, dass im Nachbarbistum Aachen ein Gutachten von der gleichen Münchner Kanzlei angefertigt und ohne Wenn und Aber der Öffentlichkeit preisgegeben wurde.
Dem Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki wird vorgeworfen, die Aufklärung und Aufarbeitung von Fällen sexualisierter Gewalt in seinem Erzbistum zu verschleppen. Denn vor einem Jahr sollte bereits ein entsprechendes Gutachten vorgestellt werden, dass Woelki aber nicht zur Veröffentlichung frei gab. Heute ist das Rechtsgutachten zur Verantwortung von Bischöfen, Generalvikaren und weiteren Führungskräften im Missbrauchsskandal im Kölner Erzbistum der Kölner Staatsanwaltschaft übergeben worden. In einer Pressekonferenz des Erzbistums wird es auch der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Bergamo war ein Schock: Erster nationaler Gedenktag für die Corona-Opfer in Italien
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„Bergamo war für die Italiener ein richtiger Schock“, sagt der Politikwissenschaftler Nino Galetti, Leiter der Konrad-Adenauer-Stiftung in Rom, in SWR2. „Innerhalb weniger Tage war das Gesundheitssystems Italiens punktuell komplett überlastet und zusammengebrochen“. Bilder von Patienten ohne Beatmungsgeräte gegeben und Berichte von Triage-Verfahren. Aber mit den Bildern von Bergamo, dem Abfahren der Särge, da habe wirklich der letzte Italiener begriffen, was da passiert.
Italiens Regierung hat für heute einen nationalen Gedenktag für die Opfer der Corona-Pandemie ausgerufen. „Der Schock von Bergamo hält noch an“, meint der Politikwissenschaftler Nino Galetti mit Blick auf die ikonisch gewordenen Fotos von Militärlastern, die die Toten aus den Krankenhäusern in Oberitalien vor einem Jahr abtransportierten. „Äußerst diszipliniert“, so der Leiter der Niederlassung der Konrad-Adenauer-Stiftung in Rom, hätten die Italiener:Innen reagiert - und hielten sich weiterhin an die teilweise sehr harten Beschränkungen, die Rom immer wieder verhängen musste. „Verschwörungstheoretiker haben in Italien keine Chance“.
Ein Jahr Corona-Pandemie: Schwerer Dämpfer für Machbarkeitsfantasien
3 perc
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Der Glaube an das überlegene Herrschaftswissen „der da oben“ scheint verloren. Die vergangenen Wochen haben gezeigt: Deutschland lahmt im Handeln. Aber es könnte auch sein, dass die Corona-Pandemie die Geschichte einer Unterschätzung ist. Dass wir alle zu sehr auf die Wissenschaft gesetzt haben und lernen müssen, wie gewaltig die Kräfte der Natur sein können, meint SWR2 Redakteur Rainer Volk in seinem Kommentar. Denn: Es geht in der Geschichte nicht immer aufwärts - oft nicht mal seitwärts.
Zwischen Trauma und Champagnerlaune – Max Beckmann im Frankfurter Städel
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Die Ausstellung „Städels Beckmann – Beckmanns Städel“ zeigt die besondere Beziehung zwischen dem Maler und der Stadt Frankfurt. Nach dem ersten Weltkrieg lebte Max Beckmann dort und entwickelte sich zu dem Künstler, den wir heute kennen. Motive fand er in der Stadt und im eigenen Spiegel: Im Zentrum steht das „Selbstporträt mit Sektglas“. Vor Kurzem konnte das Städel dieses Gemälde erwerben, das als ein Schlüssel zum Werk Beckmanns gesehen wird.
Instagram-Expertin Clare Devlin über Influencer*innen, lebende Werbetafeln und soziale Vernetzung
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„Influencer*innen bedienen das, was junge Menschen gerade sehen wollen: ganz viel persönliche Nahbarkeit“, sagt die Journalistin und Instagram-Expertin Clare Devlin. Medienhäuser und Unternehmen könnten von diesen Strategien durchaus etwas lernen.
Western-Comic „Regenwolf“ – Starke Frauen und männliche Mythen
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„Im Western sind alle Mythen des 20. Jahrhunderts vereint, sagt Comic-Autor Jean Dufaux. „Er ist ein Schlüssel zum Verständnis unserer Welt. Alles ist in ihm enthalten: Krieg, Rassenhass, Völkermord, die Eroberung neuer Gebiete, die Vormacht einer bestimmten Kultur um den Preis unerhörter Menschenopfer“. Auch der Western-Comic „Regenwolf“ von Texter Jean Dufaux und Zeichner Rubén Pellejero ist mythologisch. Er erzählt eine Geschichte, die Grundkonflikte der Menschheitsgeschichte erklärt, aber er wendet die klassische Western-Mythologie modern. Drei starke Frauen prägen diese Geschichte und mit einer weiblichen Erzählerin wird dieser Western zu einer Story, die Veränderungen anstoßen will, statt eine Vergangenheit zu verklären.
Thommie Bayer: „Das Glück meiner Mutter“
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Wie schon in seinen letzten Romanen setzt sich Autor Thommie Bayer mit dem Thema Familie auseinander. Diesmal geht es um eine sehr spezielle Mutter-Sohn-Beziehung, die von Schuld und falscher Verantwortung geprägt ist. „Das Glück meiner Mutter“ ist auch eine Art Selbsterkundung, die den Sohn eine Auszeit in der Toskana nehmen lässt.
Theater ganz neu denken: Schauspieldirektorin Anna Bergmann vom Badischen Staatstheater
4 perc
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Anna Bergmann packt beherzt große Themen an: ob Frauenquoten für Regisseurinnen, Schauspielerinnen und Theaterautorinnen oder mehr Mitspracherechte für Theatermitarbeitende allgemein. Die momentane Führungskrise am Badischen Staatstheater sieht sie als Chance, Theater grundlegend anders zu denken.
Großartiger Genre-Krimi: „Jackpot“ von Emily Atef
3 perc
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Der Fund einer Tasche voller Geld verspricht für Maren und ihren Freund Dennis die Lösung all ihrer Probleme. Aber leider ist mit dem ursprünglichen Besitzer überhaupt nicht zu spaßen. Maren ist dennoch fest entschlossen, die Tasche zu verteidigen. Mit dem SWR-Film „Jackpot“ hat Regisseurin Emily Atef einen großartigen Genrekrimi gedreht. Dabei spielt die Polizei ausnahmsweise überhaupt keine Rolle.
Die böse Geschichte der Kulturzerstörungen „Gerechte Zerstörung kann es nicht geben"
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Denkmäler anderer Kulturen zu zerstören oder zu rauben ist ein fester Bestandteil der Geschichte. „Das zeigt, dass Kultur eine unglaubliche Power entwickeln kann für die Identität der Menschen", sagt der Prähistoriker und Archäologe Hermann Parzinger, der ein neues Buch über das Phänomen verfasst hat. Im Gespräch mit SWR2 verweist Parzinger, der auch Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz ist, dass die Sprengung von Buddha-Figuren durch die Taliban in Afghanistan oder die Zerstörung antiker Tempel in Palmyra zum „performativen Ikonoklasmus" radikaler Gruppen gehöre. Der IS und andere Fundamentalisten nutzten dabei auch die Möglichkeiten der modernen Medien-Welt, indem sie ihre Taten als Demonstration ihrer Macht filmten. Dass diese Gruppen Kulturgüter auch versuchten, wertvolles Kulturgut auf dem internationalen Kunstmarkt zu verkaufen, verwundert Parzinger nicht: „Es gibt offenbar einen grauen Markt weltweit, der diese Plünderungen am Laufen hält." Besorgt zeigt sich Parzinger über die Versuche von Aktivisten in der westlichen Welt, Denkmäler umstrittener Personen abzureißen. „Eine gerechte Zerstörung kann es nicht geben", meint Parzinger. Zwar sei eine Debatte über den Sinn mancher Denkmäler produktiv, doch wende er sich gegen eigenmächtige Aktionen: „Das bedarf einer öffentlichen Diskussion und eines gewissen Konsens der Gemeinschaft."
Prof. Hermann Parzinger ist Prähistoriker und Archäologe. Seit 2008 leitet er die Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Berlin. Sein neues Buch „Verdammt und vernichtet: Kulturzerstörungen vom Alten Orient bis zur Gegenwart" erscheint am 18. März bei C.H.Beck.
Pritzkerpreis für Architektenduo Lacaton & Vassal | 17:3.2021
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Auch heute beschäftigen sich die Kulturseiten der Zeitungen und das Netz mit dem Fall Klaus Dörr, der am Montag nach Vorwürfen sexueller Belästigung als Intendant der Berliner Volksbühne zurückgetreten ist. Und es geht um den „Oscar der Architektur“: Um den Pritzkerpreis, der in diesem Jahr an das Pariser Architektenduo Anne Lacaton und Jean-Philippe Vassal geht. Die Kulturmedienschau von Anja Höfer.
Parlamentswahl in den Niederlanden - Ruttes schwieriges Koalitionspuzzle
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Die Parlamentswahlen in den Niederlanden wird der bisherige Regierungschef, der rechtsliberale Mark Rutte, vermutlich gewinnen. Ton Nijhuis, Politikwissenschaftler an der Universität Amsterdam, begründet das mit Ruttes Image, in der Corona-Pandemie der beste Krisenmanager des Landes zu sein. Ruttes sei in etwa vergleichbar mit Merkel, meint Nijhuis im SWR2 Gespräch.
Ärzteverbund plädiert für neue Impfstrategie: Biontech für junge Menschen?
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Der Impfstopp für AstraZeneca war „unvermeidlich“, sagt Dr. Dirk Heinrich, Vorsitzender des Virchowbundes, im Gespräch mit SWR2: „Wenn eine bestimmte Anzahl von Erkrankungen auftritt, bleibt dem Paul-Ehrlich-Institut nichts anderes übrig als das zu empfehlen.“ Heinrich rechnet jedoch damit, dass der Impfstoff wieder zugelassen wird. Die verschiedenen Impfstoffe sollten jeweilds dort einzgesetzt werden, wo sie den größten Effekt erzielen.
Es fehlt die Einsicht in die Dringlichkeit der Gleichberechtigung: Eine Woche nach dem Weltfrauentag
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Vor einer Woche war Weltfrauentag, obligatorisch liefen in den Medien die Berichte rauf und runter darüber, wie weit wir von paritätischen Verhältnissen entfernt sind, oder uns wurden weibliche Vorbilder vorgestellt, starke Frauen der Geschichte. Und dann war der Weltfrauentag zu Ende und es folgte eine Woche mit mindestens drei Tiefpunkten:Der Mord an einer jungen Britin, mutmaßlich durch die Hand eines Polizisten, auf dem Heimweg am Abend, was einen friedlichen Protest ausgelöst hat, der wiederum von Polizeigewalt niedergeschlagen wurde. Zum Zweiten wurden Vorwürfe laut gegen den BILD-Chefredakteur Julian Reichelt: Machtmissbrauch, die Ausnutzung von Abhängigkeitsverhältnissen und Nötigung und Mobbing. Und laut wurden Vorwürfe der sexuellen Belästigung gegen Klaus Dörr, den Theaterintendanten der Berliner Volksbühne. Der gestern auch sehr schnell seinen Rücktritt verkündete. "In allen Bereichen, wo Macht unfair verteilt ist, haben wir Machtmissbrauch," sagt Kristina Lunz vom Centre for Feminist Foreign Policy, einer Denkfabrik für feministische Außenpolitik, in SWR2 Kultur Aktuell. Das sei der Grundpfeiler einer patriarchalen Gesellschaft, in der wir seit ielen Jahrtausenden leben. Um gesellschaftlichen Veränderungen zu erreichen, seine feministische Bewegungen notwendig und effektiv, das würden viele Untersuchungen zeigen. "Aber das kann und darf nicht allein auf den Schultern von Aktivist:innen und Menschen, die sich gegen das System auflehnen, passieren. Sondern wir brauchen Leute , die mit anpacken, in den Regierungen, in den Parlamenten, in der Wirtschaft, in allen Bereichen unserer Gesellschaft," so Lunz.
Kristina Lunz verdanken wir, dass im Sexualstrafrecht der Grundsatz "Nein heißt Nein" aufgenommen wurde, sie hatte die entsprechende Kampagne lanciert. Das Nein wurde so zum Kriterium für eine Vergewaltigung. Beim Auswärtigen Amt und bei den Vereinten Nationen setzt sich Lunz für die Belange von Frauen ein.
Bauen mit hoher sozialer Verantwortung: Anne Lacaton und Jean-Philippe Vassal erhalten den Pritzker-Preis 2021
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„Jetzt hat ein Büro den Preis bekommen, das dezidiert mit bestehenden Gebäuden baut," sagt Nikolaus Bernau . Das sei sehr besonders , denn ursprünglich sei der Pritzker-Preis ja für Starchitektur geschaffen worden.„Was auch völlig ungewohnlich ist, dass der Preis hier an ein Büro gegangen ist, dass mit Wohnraum für die Armen, auf jeden Fall für die wirtschaftlich nicht so Erfolgreichen beschäftigt. Das sind eben die großen Wohnbauten z. B. in den Banlieus von Paris ," so Bernau. Es gehe bei Lacaton und Vassal nicht nur um Architektur, sondern es drehe sich immer auch um ein Sozialprodukt." Das zeige auch, dass sich der Pritzker-Preis massiv ändere, weil wieder ein Büro ausgezeichnet worden sei, „dass sich seiner sozialen Verantwortung klar ist.".
Der amerikanische Pritzker-Preis geht in diesem Jahr an das französsische Architekten-Duo Anne Lacaton und Jean-Philipp Vassal.
Strukturen aus Förderung und Übergriffigkeit: #MeToo-Vorwürfe gegen Intendanten der Berliner Volksbühne
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Nachdem ihm mehrere Frauen sexualisierte Grenzüberschreitung vorgeworfen hatten, gibt der Intendant der Berliner Volksbühne, Klaus Dörr, nun seinen Posten ab. Laura Kiehne vom Ensemble Netzwerk fordert einen Umbruch bei der Besetzung von Leitungspositionen.
Aus Überzeugung bei Wikipedia: Olaf Kosinsky aus Mainz
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Seit 12 Jahren ist Olaf Kosinsky aus Mainz überzeugter Wikipedianer. Als Ehrenamtler organisiert er unter anderem lizenzfreie Fotos von Parlamentarierinnen und Parlamentariern für deren Wikipedia-Einträge. Als Selbständiger berät Olaf Kosinsky Unternehmen und Institutionen in Sachen Wikipedia, denn für Außenstehende ist es schwer, einen guten Artikel zu schreiben. Seine Kritik an der freien Enzyklopädie: Wikipedia muss offener und einladender werden.
„Nachtgestalten“ – eine Graphic Novel von Jaroslav Rudis und Nicolas Mahler
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Für ihr gemeinsames Projekt sind der tschechische Autor Jaroslav Rudis und der österreichische Comiczeichner Nicolas Mahler durch Wiens Kneipen gezogen. Zwischen Bier und Schnitzel entstanden Geschichten, die von unglücklicher Liebe und großen Weltereignissen, von kleinen Irritationen und dunklen Familientragödien erzählen. „Nachtgestalten“ – eine Graphic Novel, die Großes verhandelt und dabei mit wenigen Worten und Strichen auskommt.
Große Landesausstellung in Mainz wiedereröffnet: „Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht“
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Wegen Corona sei nicht alles so zu sehen wie geplant, sagt Museumsleiterin Birgit Heide über die am 16. März in Mainz wiedereröffnete Landesausstellung „Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht“. Aber auch ohne Corona hätte es einen ständigen Austausch der Exponate gegeben, weil gerade die empfindlichen Urkunden und Handschriften nur wenige Wochen dem Licht ausgesetzt werden dürften, erklärt im SWR2 Gespräch. Die Exponate seien aber über die gesamte Laufzeit so eingeplant, dass immer besondere Highlights zu sehen wären.
Stammgast bei Heidi Klum und im Berliner Adlon: Die Mainzer Modedesignerin Anja Gockel
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Anja Gockel setzt auf die Kombination von Mode und Events: Mit ihrer farbenfrohen Mode will die 53-jährige aber nicht nur prominente, sondern alle Frauen und deren Alltag schöner machen.
Deutsche Klima-Bilanz 2020: Der Corona-Effekt ist verpufft
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Deutschland müsse bis 2030 zwischen 60 und 70 Prozent seiner CO2-Emissionen einsparen, sagt Christoph Bals, politischer Geschäftsführer von Germanwatch. Der Corona-Effekt ist derweil schon verpufft: „Wer denkt, dass man das auf dem Weg von einem neuen Lockdown macht, der ist schief gewickelt“, sagt Bals im Gespräch mit SWR2.Schon im letzten Monat sei der Emissionsstand von vor Corona wieder erreicht worden. Stattdessen müsse die Politik sich neue sozialverträgliche Modelle für den Umbau zu einer klimafreundlichen Industrie überlegen, sagt Christoph Bals: „Wenn das gut gemacht wird, ist das auch ein Weg zu einem neuen Wohlstandsmodell.“
Volksbühne-Intendant Dörr geht schnell und überraschend | 16.3.2021
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Wir wissen nur, dass er geht, nicht wer ihn bis zum Sommer vertritt: Klaus Dörr, der Interimsintendant der Berliner Volksbühne verlässt das Theater, das hat er gestern Nachmittag erklärt. Erst am Samstag waren heftige Vorwürfe gegen ihn öffentlich geworden: Vorwürfe, er habe zu seinen Mitarbeiterinnen „körperliche Nähe“ gesucht, habe „anzügliche Witze“ gemacht, die Rede ist von „unangemessenen SMS“ und von heimlichem Fotografieren „unter den Rock“. Vieles davon dürfte sich in einer rechtlichen Grauzone befinden und ist wohl nicht justiziabel, vor allem hat die Untersuchung der Vorwürfe jetzt erst begonnen. Der Intendant packt seine Sachen trotzdem schon.
„Meine Freiheit ist meine wahre Leidenschaft“ - Françoise-Sagan-Biografie „Bonjour Liberté“ von Julia Korbik
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In ihrer Biografie „Bonjour Liberté“ zeigt Julia Korbik den Menschen Françoise hinter dieser Legende. Sie zeigt die Françoise, der das viele Geld vor allem Freiheit geschenkt hat: Die Freiheit zu schreiben und die Freiheit unabhängig zu leben.
Rezension von Kristine Harthauer
Christoph Butterwegge: Corona wirkt als Brandbeschleuniger einer Klassengesellschaft
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Gerade Geringverdienern und Solo-Selbstständigen, die vorher schon am Existenzminimum waren, mache die Corona-Krise zu schaffen, sagt der Armutsforscher Christoph Butterwegge in SWR2: „Man muss fürchten, dass es eine Pleitewelle gibt.“ Auch das Ansteckungsrisiko sei für arme Menschen deutlich erhöht.
Deutschsprachige Wikipedia wird 20 Jahre alt: Das Online-Lexikon mit #wikifüralle weiblicher machen
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Es gibt eine „Blindheit für die Interessen von Frauen“ auf der deutschsprachigen Ausgabe des Online-Lexikons Wikipedia, sagt die Autorin Theresa Hannig in SWR2. Neue Artikel, besonders zu Frauenthemen würden zu häufig gelöscht. Dabei seien die eher rückständigen Nutzer in der Community gar nicht in der Mehrheit, sie seien aber diejenigen, „die am lautesten schreien.“ Damit sich mehr Nutzer an solchen Löschdiskussionen beteiligen, hat Hannig den Hashtag #wikifüralle ins Leben gerufen. Die deutschsprachige Wikipedia wird am 16. März 20 Jahre alt.
Marlene Streeruwitz: „Literatur als Technik des Überlebens“
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Mit ihrem Fortsetzungsroman „So ist die Welt geworden“ schreibt die österreichische Autorin Marlene Streeruwitz über ihr Leben in der Pandemie. In dem Roman beschreibt sie einen übergriffigen Paternalismus der politischen Eliten in Österreich, andererseits aber auch eine „Solidarität der Distanzwahrer“, die sich dagegenstellt. Mit ihrem Schreiben versuche sie, dieser bedrohlichen Entwicklung etwas entgegenzusetzen, sagt Streeruwitz im Gespräch mit SWR2. Das sei ihr Versuch, „Literatur auch als Technik des Überlebens einzusetzen.“ Heute Abend wird Marlene Streeruwitz mit dem Preis der Literaturhäuser 2020 ausgezeichnet.
Immer noch kein Durchbruch – Reformstau an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe
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Die Hochschule für Gestaltung (HfG) in Karlsruhe kommt einfach nicht zur Ruhe. Nach dem Weggang des langjährigen Rektors Peter Sloterdijk wurde deutlich, dass die Hochschule einen gehörigen Reformstau hatte. Den konnte auch sein Nachfolger, Siegfried Zielinski, in seiner nur zweijährigen Amtszeit nicht auflösen. Und auch der neue Rektor, Jan Boelen, der Anfang 2020 ins Amt kam, scheint die drängendsten Probleme nicht lösen zu können. Einige Studierende der HfG Karlsruhe haben einen Offenen Brief geschrieben, in dem sie unter anderem mehr Mitspracherechte fordern und die verschleppten Reformen sowie die mangelhafte interne Kommunikation kritisieren. Konkret geht es vor allem um den immer noch fehlenden Struktur- und Entwicklungsplan, vakante Professuren und eine Verringerung der Anzahl der Fakultäten. Die Krise an der HfG Karlsruhe schwelt weiter.
Schriftstellerin Deniz Ohde über Rassismus: Rassismus und Klassismus verstärken sich
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„In dem Roman „Streulicht“ war es mein Anliegen, den Begriff Rassismus literarisch zu beleuchten und zu schauen, wo sich in einer konkreten Biographie dieser sehr abstrakte Begriff greifbar machen lässt“, erklärt die Schriftstellerin Deniz Ohde ihre Annäherung an das Phänomen Alltagsrassismus. Rassistische und soziale Diskriminierungen würden sich heute oft überschneiden. Der Begriff „Arbeiterklasse“ sei nicht mehr ohne die migrantische Perspektive zu denken. Das wahre Leben sei leider nicht so, dass man nur von einer Form von Diskriminierung betroffen sei. Rassismus, soziale Diskriminierung und Sexismus würden vielfach ineinandergreifen. Beim Thema Rassismus-freie Sprache sei zu beobachten, dass sich die Menschen, die weiter an diskriminierenden Ausdrücken festhalten wollten, im Kreis drehen. Das sei sehr ermüdend, aber gleichzeitig sei sie sehr froh, sagt Deniz Ohde, dass es für das Thema jetzt eine große Öffentlichkeit gebe, die Rassismus nicht mehr so einfach durchgehen lasse.
„Die Geschichte qualmt noch“: Paula Lutum-Lenger, Direktorin Haus der Geschichte BW
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Geschichte lebendig erzählen und das Museum in die Gesellschaft hinein öffnen — das ist das Leitmotiv von Paula-Lutum Lenger. Sie leitet das Haus der Geschichte der Geschichte Baden-Württemberg in Stuttgart. Zuvor war sie dort — seit dessen Gründung vor über 30 Jahren — Ausstellungs- und Sammlungsleiterin.
Zehn Jahre Bürgerkrieg in Syrien: Land in Trümmern und ohne Hoffnung
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Mehr als 388.000 Tote, mehr als 5,6 Millionen Menschen auf der Flucht – zehn Jahre nach dem Beginn des syrischen Bürgerkriegs ist die Lage im Land unverändert verheerend.
Landtagswahlen im Südwesten als Auftakt zum Superwahljahr: „In die Machtfrage kommt Dynamik“
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Die Union hat zum Auftakt des Superwahljahres 2021 einen heftigen Dämpfer erhalten. Das Umfeld sei „schwierig“ gewesen, meint der Politikwissenschaftler Thorsten Faas im Gespräch mit SWR2.
Missbrauchsvorwürfe an der Volksbühne und bei BILD | 15.3.2021
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„Metoo an der Berliner Volksbühne – eine Bühne für Sexisten“ – so titelte am Wochenende die taz. Und was die Journalistin Viktoria Morasch da über die Vorwürfe vieler Frauen gegen den Intendanten Klaus Dörr berichtete – das wird den Kulturbetrieb in Deutschland wohl noch eine ganze Weile beschäftigen. Zumal es gerade ähnliche Vorwürfe auch gegen einen anderen prominenten männlichen Chef gibt, Julian Reichelt, den Chefredakteuer der Bildzeitung.
Grammy-Vergabe 2021: Black Lives Matter im Fokus, Beyoncé mit Rekord-Gewinn
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Weiblich und politisch: so war die Verleihung der Grammys in diesem Jahr geprägt. Die wichtigsten Preise gingen an Künstlerinnen. Und Beyoncé schrieb soagr Musikgeschichte.
Livestream-Premiere „Shockheaded Peter“ am Thalia Theater: Kinder an die Macht
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Die Tiger Lillies machten aus dem berühmten „Struwwelpeter“-Buch 1998 das abgründige Musical „Shockheaded Peter"“- das nun am Thalia Theater zur Spielvorlage für eine eigene Version der Horrorgeschichten rund um den Ungekämmten mit den überlangen Fingernägeln wurde.
In Hamburg proben die Ikonen des kindlichen Ungehorsams unter Anleitung der beiden Regisseure Peter Jordan und Leonhard Koppelmann den Aufstand gegen die Erwachsenenwelt. Fünf Kinder sind abgehauen aus ihren Elternhäusern, haben sich als Straßenkinder zusammengerauft und Zuflucht gefunden im Theater. Dem Hamburger Thalia Theater. Auf der Vorbühne haben sie ihr Lager aufgeschlagen. Sie machen einen wild-verwahrlosten Eindruck, aber sie lassen sich nicht unterkriegen.
Die Musical-Vorlage der Tiger Lillies haben die beiden Regisseure Peter Jordan und Leonhard Koppelmann mit einigen Einfällen und Dialogen gespickt, die sich aber nie weit von der Vorlage entfernen und schon gar nicht bis in unsere unmittelbare Gegenwart reichen, so unsere Kritikerin. Es gibt keinerlei direkte Anspielungen auf die bedrohliche Lage vieler Kinder im Lockdown, die häuslicher Gewalt ausgesetzt sind oder denen es an Bildungsmöglichkeiten mangelt. Zu erleben aber ist frisches, freies und freches Spiel wunderbarer Darsteller und Live-Musiker.
„Schwieriges Erbe - Linden-Museum und Württemberg im Kolonialismus“ - Aufarbeitung im eigenen Haus
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Der deutsche Kolonialismus fand nicht nur in afrikanischen Ländern, sondern auch in Deutschland statt. Zum Beispiel in Stuttgart und in Württemberg. Das Linden-Museum will nun die Geschichte des eigenen Hauses aufarbeiten.
Beginn der „Internationalen Wochen gegen Rassismus“: Bewundernswertes Engagement im Lockdown
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„Jedes Zeichen der Solidarität vor Ort ist wichtig“, sagt Moritz Glenk über die Internationalen Wochen gegen Rassismus, die mit über 1200 Veranstaltungen in ganz Deutschland aufwarten können. Auch in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz wird es bis Ende April Dutzende Veranstaltungen geben.
Mit Blick auf die aktuellen Debatten um Identitätspolitik betonte Glenk im Gespräch mit SWR2 die Bedeutung des direkten Austauschs und der Begegnung. „Es ist bewundernswert wie viel Engagement herrscht“, summiert er das Gesamtergebnis der Bemühungen.
Zur Eröffnung nimmt Bundestags-Vizepräsidentin Claudia Roth an einer Digital-Veranstaltung teil.
Die Corona-Pandemie verdeutliche, dass Solidarität gegen Rassismus nicht an den Landesgrenzen enden könne, meint Glenk, daher habe man sich dieses Jahr bewusst für das Motto „Solidarität. Grenzenlos“ entschieden.
Moritz Glenk hat Politikwissenschaft und Soziologie studiert. Er ist seit Jahresanfang Referent für die "Internationalen Wochen gegen Rassismus" bei der Stiftung Internationale Wochen gegen Rassismus" (IWGR) in Darmstadt.
Dana Grigorcea - Die nicht sterben
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Dana Grigorceas neuer Roman ist eine kunstvolle Dracula-Geschichte, ein Künstlerinnen-Roman, eine Farce, und das alles erzählt mit großer Sprachkraft.
„Gier“ – das Haus der Geschichte in Stuttgart verbindet digital und analog in neuer Schau
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Schon im Dezember hätte der erste Teil der neuen Ausstellungstrilogie „Gier. Hass. Liebe“ im Haus der Geschichte Baden-Württemberg eröffnet werden sollen. Ein Blick hinter die noch corona-bedingt geschlossene Museumstür ist dennoch möglich. In einem aufwendig inszenierten Panorama-Rundgang kann man sich einen ersten Eindruck von der neuen „Gier“-Ausstellung verschaffen.
Ein Leben zwischen Krieg und Glamour: Die amerikanische Künstlerin Lee Miller in den Opelvillen Rüsselsheim
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„Hautnah“ heißt die neue Ausstellung in den Opelvillen Rüsselsheim. Zu sehen sind bewegende Fotografien der Künstlerin und Fotoreporterin Lee Miller. Lee Miller wurde als Modell, Surrealistin und Fotografin bekannt. Zu ihrem Umfeld gehörten Picasso, Man Ray oder Jean Cocteau. Sie war auf dem Titel der Vogue, als Kriegskorrespondentin an der Front und setzte sich in Hitlers Badewanne für ein Porträt. Die Schau zeigt teilweise bislang unveröffentlichte Aufnahmen.